Toshio Hosokawa, der bekannteste lebende japanische Komponist, wurde 1955 in Hiroshima geboren und kam 1976 nach Deutschland, um bei Isang Yun und Klaus Huber Komposition zu studieren. Seine Werke sind geprägt von einer unverwechselbaren Musiksprache aus dem Spannungsverhältnis zwischen westlicher Avantgarde und traditioneller japanischer Kultur. Er hat zahlreiche Kompositionen für Orchester und Kammermusik geschrieben. In der Saison 2022/23 erlebten zwei neue Konzerte ihre Uraufführung: das Flötenkonzert, „Ceremony“, gespielt von Emmanuel Pahud mit dem Tonhalle-Orchester Zürich unter Paavo Järvi und das Violinkonzert „Prayer“ mit dem Solisten Daishin Kashimoto und den Berliner Philharmonikern ebenfalls unter Paavo Järvi. Toshio Hosokawas Musiktheaterwerke gehören inzwischen zum Repertoire grosser Opernhäuser. In seinem ca. 150 Werke umfassenden Oeuvre setzt er auch immer wieder japanische Instrumente wie Shộ oder Koto ein. Er ist seit 2001 Mitglied der Akademie der Künste Berlin, 2006/07 und 2008/09 war er zudem Fellow des Berliner Wissenschaftskollegs. Nachdem er 2018 mit dem Japan Foundation Award ausgezeichnet wurde, erhielt er 2021 die Goethe-Medaille für seinen wichtigen Beitrag zum internationalen Kulturaustausch. Er ist künstlerischer Leiter des Takefu International Music Festivals und Artistic Director des Suntory Hall International Program for Music Composition.