Tianxu An
Tianxu An stammt aus Baoding in der Nähe von Beijing. Er ist ein gefragter junger Künstler sowohl innerhalb Chinas, als auch im Ausland. Im Juni 2019 zog er internationale Aufmerksamkeit auf sich, als er beim 16. Internationalen Tschaikowski-Wettbewerb den Vierten Preis und einen Sonderpreis für “Mut und Zurückhaltung” erhielt – die höchsten Auszeichungen für einen Chinesen bei diesem Wettbewerb seit 17 Jahren. Einen Monat später debütierte er mit dem Philadelphia Orchestra im Mann Center.
Höhepunkte seiner Konzerttätigkeit in jüngerer Zeit umfassen Auftritte mit dem Mariinsky Orchester, dem China Philharmonic, den Orchestern des NCPA (National Centre for the Performing Arts, Beijing) sowie von Macau, sowie im Jahr 2021 eine grosse Rezitaltournée quer durch China Im August 2021 nahm er seine erste CD mit Klaviermusik von Tschaikowski, Rachmaninoff und Prokofjew auf. Weitere Preise hatte er davor beim Greenfield Student-Wettbewerb, beim Internationalen Klavierwettbewerb “Helen Cup” in Shanghai sowie beim Internationalen Klavierwettbewerb in Wiesbaden gewonnen.
Tianxu An entstammt keiner musikalischen Familie. Er begann mit dem Klavierspiel, weil seine Eltern dachten, es fördere die Intelligenz. Während der Zeit an der mit dem Central Conservatory of Music in Beijing verbundenen Mittelschule hingegen wuchsen seine Liebe und Verpflichtung gegenüber der Musik beständig. 2015 übersiedelte er nach Philadelphia, wo er unter Meng-Chieh Liu und Robert McDonald am Curtis Institute of Music sowie privat bei Dang Thai Son studierte. 2022 schliesst er einerseits sein Studium am Curtis Institute ab und beginnt andererseits sein Masterstudium an der Juilliard School in New York. Der Musik verschrieben hat sich Tianxu An laut eigener Aussage, weil “Musik eine mächtige Sprache ist, welche eine tiefe emotionale Verbindung zwischen Menschen herstellt.”
Anton Gerzenberg
Anton Gerzenberg wurde 1996 in Hamburg geboren und ist Gewinner des 15. Concours Géza Anda 2021. Das Klavierspiel begann er im Alter von vier Jahren zu erlernen, und wurde unter anderem von Julia Suslin und Julia Botchkovskaia in Hamburg sowie Jan Jiracek von Arnim in Wien unterrichtet. Gegenwärtig studiert er bei Pierre-Laurent Aimard in Köln.
2019 war er Mitbegründer des Ensembles für Neue Musik ÉRMA in Köln, das in enger Zusammenarbeit mit Unsuk Chin sein erstes Konzert gab. Kammermusikalisch ist er mit Musiker/innen wie Martha Argerich, Dora Schwarzberg und Alvise Vidolin aufgetreten. Klavierkonzerte gab er unter anderem mit dem Taipei Symphony Orchestra, den Münchner Symphonikern, der Hamburger Camerata, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Musikkollegium Winterthur sowie dem Tonhalle-Orchester Zürich.
Während der Saison 2022/23 präsentiert das Wiener Konzerthaus Anton Gerzenberg im Rahmen des Programms “Great Talent” fünfmal mit Rezitalen sowie in Orchesterkonzerten mit dem Wiener Kammerorchester und den Wiener Symphonikern. Bei Festivals wie dem Progetto Martha Argerich in Lugano, dem Klavierfestival Ruhr, dem Schleswig-Holstein Musikfestival, der Accademia Chigiana in Siena und dem Mozartfest Würzburg ist er häufiger Gast.
Dinara Klinton
Nach dem Gewinn des Ersten Preises ex aequo beim Busoni Klavierwettbewerb 2006 begann für die damals achtzehnjährige Dinara Klinton eine rege internationale Konzerttätigkeit, welche sie zu zahlreichen Festivals wie dem “Progetto Martha Argerich” oder “La Roque d’Anthéron” führte. Sie ist in führenden Konzertsälen wie der Royal Festival Hall und Wigmore Hall, London, der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie Hamburg, dem Gewandhaus Leipzig, New York 92Y sowie der Severance Hall in Cleveland aufgetreten. Als Solistin konzertierte sie unter anderem mit The Philharmonia, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Svetlanov State Symphony und dem St. Petersburg Philharmonic Orchestra.
Ihre Karriere als Solistin kombiniert Dinara Klinton mit ihrer Lehrtätigkeit als Professorin am Royal College of Music und der Yehudi Menuhin School.
Ihre Aufnahmen stiessen auf ein breites, positives Medienecho: so wurde ihr Album mit Liszts
Dinaras musikalische Ausbildung begann im Alter von fünf Jahren in ihrer Geburststadt Kharkiv, Ukraine. In der Folge schloss sie die Moskauer Zentrale Musikschule bei Valery Piassetski und das Moskauer Konservatorium bei Eliso Virsaladze ab. Ihren Master erwarb sie sich schliesslich am Royal College of Music bei Dina Parakhina. Meisterkurse besuchte Dinara Klinton bei der International Piano Academy Lake Como sowie bei Boris Petrushansky an der Klavierakademie von Imola.
Anna Tsybuleva
Ins Licht der Weltöffentlichkeit trat die in einem kleinen Dorf in den Ausläufern des Kaukasus geborene Anna Tsybuleva 2015, als sie den Ersten Preis beim Internationalen Klavierwettbewerb von Leeds gewann und mit Lobeshymnen bedacht wurde wie „eine selten begabte Pianistin: seit Murray Perahias Triumph im Jahr 1972 hat der Wettbewerb von Leeds keinen Sieg von solch musikalischer Statur und Kaliber erlebt“ (International Piano Magazine). Das Klavierspiel erlernte sie zunächst im Alter von sechs Jahren bei ihrer Mutter; mit 13 wurde sie in die Moskauer Zentrale Musikschule bzw. das Tschaikowski –Konservatorium aufgenommen und von Ludmila Roschina unterrichtet. Nach ihrem Abschluss mit Auszeichnung wechselte sie für zwei Jahre zu Carlos Martinez-Mehner nach Basel und kehrte danach für ein Postgraduate-Studium nach Moskau zurück.
Ihre Konzerttätigkeit führte Anna Tsybuleva sowohl mit Rezitalen, als auch in Zusammenarbeit mit zahlreichen Orchestern durch Grossbritannien, das restliche Europa und ganz Asien.
Im laufenden Jahr debütiert sie unter anderem mit Rezitalen im KKL Luzern, in der Pariser Salle Cortot und im Shanghai Oriental Arts Center. Neben zahlreichen Konzerten mit Orchester in Russland, Spanien, China und Deutschland gehört zu den absoluten Höhepunkten eine Aufnahme eines neu komponierten Klavierkonzerts mit dem London Symphony Orchestra unter Marin Alsop. Ausserdem erscheint ihre zweite CD in einer Reihe mit Solowerken von Chopin. Auf begeisterte Reaktionen in den Medien stiessen ihre 2017 erschienene, erste Solo-CD mit Musik von C. P. E. Bach, Beethoven, Schubert und Brahms sowie die 2021 veröffentlichte Aufnahme des Zweiten Brahms-Konzerts mit dem DSO Berlin unter Ruth Reinhardt.
Luzerner Sinfonieorchester
Bei seinen allerersten Auftritten im Jahr 1806 bestand das Orchester aus einer handvoll Musikliebhabern, die mit viel Begeisterung Haydn, Mozart und Beethoven spielten. Von Anfang an waren die Konzerte gut besucht und wer in Luzern wohnte, machte sich fein und ging hin in den «Comödiensaal der Jesuiten». Das war vor mehr als 200 Jahren. Damit ist das Luzerner Sinfonieorchester das älteste Orchester der Schweiz.
Man kann davon ausgehen, dass diese Konzerte abenteuerlich geklungen haben. Wenn man heute indes für ein Konzert nach Luzern geht, dann kann man sicher sein, dass man einen mustergültigen, einen klassisch-klassischen Haydn zu hören bekommt: Acht – acht – vier – vier – zwei. Man sieht das Luzerner Sinfonieorchester in kleiner Besetzung. Man weiss, dass man nicht lauter alte Herren, sondern ein junges, ein gut durchmischtes Orchester erlebt, das eben ein neues Werk aus der Taufe hebt, mit Pauken und Trompeten. Oder aber dass man ein Orchester hören wird, das sowohl junge Solistinnen wie berühmte Solisten gleichermassen beweglich und gelassen zu begleiten weiss. Und wer sich im Luzerner Theater wundert, wie plötzlich anders, wie barock es aus dem Graben klingt – auch das ist das Luzerner Sinfonieorchester.
Aus einer städtischen Musikliebhabergesellschaft mit anfänglich zwei Dutzend Leuten ist heute ein bemerkenswerter Klangkörper von rund siebzig Musikern und Musikerinnen geworden, der mit jungen und ehrgeizigen Dirigenten anspruchsvolle Projekte realisiert. Und der mittlerweile weit über Luzern hinaus von sich reden macht: sei es mit seinen exquisiten CD-Produktionen, oder mit Gastspielen und Tourneen im nahen und fernen Ausland.